englishdeutsch
  • » Spenden
  • » Kontakt & Datenschutz
URANRISIKO
Stop Jabiluka Uranmine
Tokaimura
Sellafield
Atomkraft
Tschernobyl
Uranmunitioneinsatz Balkan
Uranmunition Panzerreste im Irak
Trinity
Atommüll
Gorleben
URANRISIKO
  • Start
  • Uranabbau
  • Uranmunition
  • Atomkraft
  • Wiederaufarbeitung
  • Atomwaffen
  • Atommüll

Hibakusha weltweit

Eine Ausstellung der IPPNW

Die Ausstellung zeigt die Gesundheits- und Umweltfolgen der „Nuklearen Kette“: vom Uranbergbau über die Urananreicherung, zivile Atomunglücke, Atomwaffentests, militärische Atomunfälle, Atombombenangriffe bis hin zu Atommüll und abgereicherter Uranmunition. Sie ist denen gewidmet, deren Leben durch die Atomindustrie beeinträchtigt wurden: den indigenen Völkern, deren Heimat durch Uranbergbau in atomare Wüsten verwandelt wurde, den „Downwinders“ von mehr als 2.000 Atomwaffentests, den Überlebenden der Atomwaffenangriffe von Hiroshima und Nagasaki sowie den Menschen, die durch radioaktiven Niederschlag von zivilen und militärischen Atomkatastrophen betroffen sind. Sie alle hätten ein besseres Leben, wenn man das Uran im Boden belassen hätte.

Mehr Infos zur Ausstellung und Ausleihe

Alamogordo, USA

Atomwaffentest

Trinity Explosion, 16 Millisekunden nach der Zündung am 16. Juli 1945 in der Wüste nahe Alamogordo, New Mexico. Foto: Berlyn Brixner Die weltweit erste atomare Explosion fand am 16. Juli 1945 in der Nähe der US-amerikanischen Kleinstadt Alamogordo statt. Dies war der Startschuss des Atomzeitalters und der Beginn der großflächigen radioaktiven Kontamination des Erdballs.

[Weiterlesen ...]

Amchitka, USA

Atomwaffentests

1971: Der Atomsprengkopf für den Cannikin-Test auf der Aleuten-Insel Amchitka wird in den Schacht herabgelassen. © Lawrence Livermore National LaboratoryAuf der nordpazifischen Insel Amchitka wurden insgesamt drei unterirdische Atombombentests durchgeführt. Vor allem der umstrittene „Cannikin“-Test führte zu großem Widerstand, da man befürchtete, er könne Erdbeben oder Tsunamis auslösen. Im Zuge der Proteste gegen die Atomdetonationen auf Amchitka entstand die Anti-Atombewegung Greenpeace.

[Weiterlesen ...]

Arlit & Akokan, Niger

Uranbergbau

Das Werk des Uranbergbau-Unternehmens „Compagnie Minière d’Akouta“ (COMINAK) nahe der Stadt Arlit in Niger verarbeitet das in den Minen gewonnene Uranerz weiter. AREVA hält 34 % der Anteile an diesem Unternehmen.Niger, ein Land mit einem der niedrigsten Entwicklungsstände der Welt, ist gleichzeitig der drittgrößte Produzent des Waffen- und Energie­rohstoffs Uran. Die Kehrseite des lukrativen Geschäfts: In Minen-Städten wie Arlit und Akokan messen Wissenschaftler heute gefährliche Dosen von Radioaktivität, die zu erhöhten Krebsraten führen.

[Weiterlesen ...]

Basra, Irak

Einsatz von Uranmunition

Panzer, die von DU-Munition getroffen wurden, wurden auf dem Schlachtfeld am Rande der Stadt zurück gelassen. Nach dem Ende der Kämpfe wurden diese Panzerfriedhöfe von Schrotthändlern und Souvenirjägern geplündert und von Kindern als „Abenteuerspielplatz“ benutzt. Foto: Wim ZwijnenburgDurch den Einsatz von Munition mit abgereichertem Uran während des Golfkriegs 1991 wurde die Lokalbevölkerung nachhaltig erhöhten Strahlenwerten ausgesetzt. Dies könnte möglicherweise den signifikanten Anstieg von Krebserkrankungen und angeborenen Missbildungen erklären, der nach 1991 in der südirakischen Stadt Basra dokumentiert wurde.

[Weiterlesen ...]

Bikini & Eniwetok, Marshallinseln

Atomwaffentests

Am 25. Juli 1946 zündete die US-Armee den „Baker“-Unterwasseratomtest in der Nähe des Bikini-Atolls mit einer Sprengkraft von 21.000 Tonnen TNT-Äquivalent. Insgesamt fanden zwischen 1946 und 1962 auf den Marshallinseln 106 Atombombenversuche statt. © U.S. Department of DefenseAtomwaffentests auf den Bikini- und Eniwetok-Atollen machten ganze Inselgruppen unbewohnbar. Tausende von Menschen wurden hohen Dosen von Radioaktivität ausgesetzt. Weltweit stieg die Belastung mit strahlenden Partikeln durch radioaktiven Niederschlag an.

[Weiterlesen ...]

Black Hills/Paha Sapa, USA

Uranbergbau

Blick auf den „Black Hills National Forest“: Laut der Umweltorganisation „Defenders of the Black Hills“ gibt es hier über 270 unversiegelte Uran-Minenschächte und Tausende radioaktiv kontaminierte Bohrlöcher, die zum Teil mit Wasser gefüllt sind und deren radioaktives Abwasser in Grundwasser und Flüsse gelangen kann. Foto: Navin75 / creativecommons.org/licenses/by-sa/2.0Die Gebirgskette der Black Hills sind ein heiliger Ort für die dort ansässigen Stämme der Lakota und stehen hier exemplarisch für die Vierstaatenregion von South Dakota, Wyoming, Montana und North Dakota, in der Schätzungen zufolge 1.000 Uranminen und Probebohrlöcher zu finden sind. Seit über 40 Jahren ist die Bevölkerung dort den strahlenden Hinterlassenschaften des einstigen Uranrausches ausgesetzt.

[Weiterlesen ...]

Chasma-Bucht, Russland

Unfall eines Atom-U-Bootes

Das Ufer der Chasma-Bucht, 45 km südöstlich von Wladiwostok: Ausrangierte Atom-U-Boot-Rümpfe lagern hier und rosten vor sich hin. Foto: Sergey Tymchenko / wikimapia.orgIm August 1985 kam es durch eine Explosion auf einem sowjetischen Atom-U-Boot in der Chasma-Bucht zur massiven Freisetzung von Radioaktivität. Mehr als 290 Menschen wurden radioaktiv verstrahlt, das Meer und das umliegende Terrain nachhaltig verseucht. Der Atomunfall wurde über viele Jahre geheim gehalten. Zudem wurde das umliegende Meer durch langjährige Verkippung von Atommüll großflächig verseucht. Das Ausmaß der Folgen für Umwelt und Gesundheit wird vermutlich niemals in vollem Umfang aufgeklärt werden.

[Weiterlesen ...]

Church Rock/Kinłitsosinil, USA

Uranbergbau

Der Eingang zu einer stillgelegten Uranmine in Church Rock. Nachdem Anfang der 1950er Jahre Uranvorkommen entdeckt wurden, entstanden in den folgenden Jahrzehnten rund 20 Uranminen und Uranmühlen rund um Church Rock. Für jede Tonne des gewonnenen Urankonzentrats entstanden mehrere Tausend Tonnen radioaktiver Abraum. Foto: Manuel QuinonesIm Juli 1979 wurden im Uranabbaugebiet Church Rock durch einen Dammbruch große Mengen an radioaktivem Abwasser in den Puerco River gespült. Die Umweltkatastrophe von Church Rock gilt als die größte Freisetzung von Radioaktivität in der Geschichte der USA, noch vor der Kernschmelze des Atomkraftwerks Three Mile Island im selben Jahr. Die indigenen Navajo, die in der Umgebung leben, werden seit Jahrzehnten erhöhten Strahlendosen ausgesetzt.

[Weiterlesen ...]

Elliot Lake, Kanada

Uranbergbau

Der Uranabbau hat große Umweltschäden in der Region um Elliot Lake hinterlassen. Die anfallenden Abwässer und strahlenden Rückstände (Tailings) enthalten, neben radioaktiven Partikeln, auch andere Schadstoffe wie Schwermetalle und Arsen. Foto: Simon Evans / creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/2.0Die Uranminen von Ontario sind seit Jahrzehnten geschlossen, das goldene Zeitalter des Uranfiebers längst Vergangenheit – doch radioaktiver Abraum und das freigesetzte Radongas bedrohen weiterhin Umwelt und Gesundheit der Menschen in der Region. Hunderte von Bergarbeitern erlagen bereits den Folgen der Strahlenexposition und Zehntausende weitere Todesfälle werden aufgrund der radioaktiven Verseuchung in den nächsten Jahrzehnten erwartet.

[Weiterlesen ...]

Emu-Field, Australien

Atomwaffentests

Ein Obelisk in Emu Field markiert den „Ground Zero“ des Atomwaffentests „Totem 1“. Noch heute sind die Radioaktivitäts-Level im Umkreis so erhöht, dass auf dem Obelisken davor gewarnt wird, sich dort dauerhaft aufzuhalten.Nachdem das Vereinigte Königreich 1952 seine ersten Atomwaffen vor der Westküste Australiens detoniert hatte, war man bestrebt, die neuen Modelle auch an Land zu testen. Im Oktober 1953 ließen die Briten ihre zwei „Totem“-Atombomben bei Emu Field explodieren und setzten damit die Lokalbevölkerung großen Mengen an Radioaktivität aus.

[Weiterlesen ...]

Ezeiza, Argentinien

Atomfabrik

2005: Bewohner des Viertels Esteban Echeverría, in dessen Trinkwasserbrunnen verseuchtes, nicht für den menschlichen Verzehr geeignetes Wasser nachgewiesen wurde, fordern bei einer Demonstration die Versorgung mit sauberem Wasser. Trotz groß angelegter Protestaktionen der Anwohner gab es vonseiten der Verantwortlichen keine nennenswerten Reaktionen. Foto: http://argentina.indymedia.orgDer Atomkomplex Ezeiza befindet sich in einem Vorort der argentinischen Hauptstadt Buenos Aires. Radioaktive Abfälle haben über Jahre zu einer Kontamination des Grundwassers der umliegenden Nachbarschaften mit Uran geführt. Mehr als 1,6 Millionen Menschen sind potenziell betroffen. Epidemiologische Studien zu den gesundheitlichen Folgen des Lecks wurden bis heute nicht durchgeführt, Regierung und Behörden lehnen jegliche Verantwortung ab.


[Weiterlesen ...]

Falludscha, Irak

Einsatz von Uranmunition

Auf der Neugeborenenstation der Kinderklinik in Falludscha, 2012. Dieses Mädchen kam mit einem Herzfehler und deformierten Armen und Beinen zur Welt. Eine Studie von 2010 stellte bei 14,7 % aller in Falludscha geborenen Kinder Missbildungen fest. Foto: Donna MulhearnDer Einsatz von Uranmunition im Irakkrieg von 2003 setzte die Lokalbevölkerung radioaktivem Staub aus. Dies könnte möglicherweise den signifikanten Anstieg von Krebserkrankungen und angeborenen Fehlbildungen erklären, die in Falludscha seit 2003 dokumentiert wurden. Auch die Soldaten, die mit der strahlenden Munition in Kontakt kamen, haben ein erhöhtes Erkrankungsrisiko.

[Weiterlesen ...]

Fangataufa & Moruroa, Französisch-Polynesien

Atomwaffentests

„Opération Licorne“ auf Fangataufa, 1970: vierter und größter französischer Atomtest auf dem Atoll mit einer 914 Kilotonnen- Wasserstoffbombe. 3.700 auf dem Nachbaratoll Moruroa stationierte Soldaten mussten evakuiert werden. Foto: Französische ArmeeAuf den Atollen Fangataufa und Moruroa fanden rund 200 Atomwaffentests statt, welche die Umwelt des Archipels radioaktiv verseuchten und seine Bevölkerung gefährlichen Strahlendosen aussetzten.

[Weiterlesen ...]

Fukushima, Japan

Super-GAU in einem Atomkraftwerk

30. März 2011, Iitate, Japan. Drei Wochen nach Erdbeben, Tsunami und Atomkatastrophe wurde endlich damit begonnen, die Kinder des Ortes auf radioaktive Belastungen zu untersuchen. Der Ort Iitate liegt außerhalb der Evakuierungszone, wurde aber am 15. März, als größere Mengen Radioaktivität nach Nordwesten geblasen wurden, stark verstrahlt. Foto: © Naomi ToyodaDie drei Kernschmelzen im Atomkraftwerk Fukushima Dai-ichi im März 2011 haben zur größten radioaktiven Verseuchung der Ozeane in der Geschichte der Menschheit geführt. Der Super-GAU hat Böden, Luft, Nahrungsmittel und Trinkwasser kontaminiert und die gesamte Bevölkerung der Region erhöhten Strahlenwerten ausgesetzt. Es ist noch zu früh, um das gesamte Ausmaß der gesundheitlichen Auswirkungen dieser Katastrophe abzuschätzen, doch aufgrund der freigesetzten Strahlenmengen kann von mehreren Zehntausend zusätzlichen Krebsfällen und zahlreichen anderen Erkrankungen ausgegangen werden. Jeder einzelne Krankheitsfall ist dabei einer zu viel.

[Weiterlesen ...]

Goiânia, Brasilien

Strahlungsunfall

112.800 Menschen wurden im brasilianischen Goiânia auf radioaktive Kontamination untersucht, davon waren insgesamt 239 externer und mindestens 129 Menschen innerer Strahlung ausgesetzt. Cäsium-137 war durch Wind und Niederschlag über ein großes Gebiet verteilt worden und, vermutlich durch PendlerInnen verschleppt, noch bis in 100 km Entfernung von Goiânia festgestellt werden konnte. Foto: © Karen Kasmauski/CorbisIn der brasilianischen Stadt Goiânia ereignete sich einer der schwersten zivilen Strahlenunfälle aller Zeiten. Im September 1987 führte der Diebstahl eines Therapiegeräts mit Cäsium-137 zur Verstrahlung von 249 Menschen. Vier von ihnen starben kurze Zeit später, mindestens 21 erlitten schwere Strahlenschäden. Die langfristigen Folgen des Unglücks wurden nie untersucht, die Dekontamination der betroffenen Stadtteile nur oberflächlich durchgeführt.

[Weiterlesen ...]

Hanford, USA

Atomfabrik

Das Gelände des Hanford-Atomkomplex am Ufer des Columbia River (1960). Im Vordergrund der sogenannte N-Reaktor, der sowohl Plutonium für US-Atomwaffen, als auch, von 1966 an, Strom für das öffentliche Stromnetz produzierte. Foto: United States Department of EnergyIm Atomkomplex Hanford produzierten die USA während des Kalten Krieges den größten Teil ihres waffenfähigen Plutoniums. Obwohl der Komplex 1988 stillgelegt wurde, handelt es sich weiterhin um den am stärksten radioaktiv verseuchten Ort der westlichen Hemisphäre.

[Weiterlesen ...]

Hiroshima, Japan

Atomwaffenangriff

Der Blick vom Roten Kreuz Krankenhaus über Hiroshima, 1945. Die Atombombe setzte enorme Energiemengen frei. Etwa 50 % der Gesamtenergie zerstörte als gewaltige Druckwelle den Stadtkern Hiroshimas, damit auch einen Großteil der Krankenhäuser im Umkreis von etwa zwei Kilometern. Foto: U.S. GovernmentAm 6. August 1945 warfen die USA die Atombombe „Little Boy“ über dem Zentrum der japanischen Stadt Hiroshima ab. Von den 350.000 Einwohnern starben etwa 140.000 bis Ende des Jahres. Die Überlebenden „Hibakusha“ erlitten Spätfolgen der radioaktiven Strahlung, wie z. B. signifikant erhöhte Krebsraten.

[Weiterlesen ...]

In Ekker, Algerien

Atomwaffentests

2010: Opfer der Strahlung stehen vor dem ehemaligen Atomtestgelände In Ekker, gut 170 km von der Stadt Tamanrasset entfernt. Radioaktives Material sickert noch heute aus dem Berg, in dem Frankreich unterirdische Atomtests durchführte und kontaminiert den Boden. Foto: © Zohra Bensemra/Reuters/CorbisIm algerischen In Ekker führte Frankreich 13 unterirdische Atomwaffentests durch, die zu einer massiven radioaktiven Kontamination des umliegenden Geländes, der Luft und möglicherweise sogar des Grundwassers sowie zur Strahlenexposition Hunderter Menschen führten. Bis heute wurden die Opfer nicht angemessen entschädigt und das Ausmaß der radioaktiven Verseuchung nicht genauer untersucht.

[Weiterlesen ...]

Jáchymov, Tschechische Republik

Uranbergbau

Der Schacht Svornost (Eintracht). Die Mine zählt zu den ältesten Gruben in Jáchymov. Erst wurde hier Silber-Erz gefördert, später dann Kobalt-, Arsen-Erz, dann Schluss Uranerz. Foto: abejorro34 / creativecommons.org/licenses/by-nc/2.0Nachdem St. Joachimsthal/Jáchymov durch den Abbau von Uran reich geworden war, wurde die Stadt während des Kalten Kriegs wichtiger Zulieferer von Spaltprodukten für das sowjetische Atomwaffenprogramm. Eine große Anzahl der Bergleute, viele von ihnen Zwangsarbeiter, entwickelten durch die ungeschützte Arbeit in den Uranminen Lungenkrebs.

[Weiterlesen ...]

Jadugoda, Indien

Uranbergbau

Proteste der Adivasi im Dorf Bihar gegen die Uranminen in Jaduguda, Jharkhand. Foto: Aus dem Dokumentarfi lm „Buddha Weeps in Jaduguda Jharkhand“Der Uranabbau in der Region um Jadugoda hat nicht nur maßgeblich zu Indiens atomarer Bewaffnung beigetragen, sondern auch schwere Umweltschäden verursacht. Die Mitglieder des Adivasi Stammes leiden unter der hohen Strahlenexposition in den Minen und der radioaktiven Kontamination ihrer Dörfer.

[Weiterlesen ...]

Kiritimati und Malden, Kiribati

Atomwaffentests

Unterwasser-Atomexplosion „Swordfish“ bei der US-amerikanischen „Operation Dominic“-Atomtestreihe, 16 Kilometer südlich von Christmas Island, 11. Mai 1962. Im Vordergrund liegt der Zerstörer USS Agerholm. Foto: US Navy, D.D. MannAuf zwei Atollen der Republik Kiribati detonierten Großbritannien und die USA in den 1950er und 1960er Jahren insgesamt 33 Atombomben. Tausende Inselbewohner und Soldaten, die der Bestrahlung und dem radioaktiven Niederschlag ausgesetzt waren, leiden bis heute unter den Strahlenfolgen.

[Weiterlesen ...]

La Hague, Frankreich

Atomfabrik

La Hague ist eine atomare Wiederaufbereitungsanlage an der Küste der Normandie. Auf der Anlage lagern 50 Tonnen pulverisiertes Plutonium, welches, chemisch aufbereitet, ausreichen würde, um mehr als 5.000 Atomsprengköpfe zu bestücken. Foto: duvalmickael50 / creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/2.0Die Wiederaufbereitungsanlage von La Hague stellt Plutonium und Uran aus verbrauchten Atombrennstäben her. Große Mengen von Atommüll und Spaltmaterialien werden gelagert, was die Gefahr der Proliferation von Plutonium stark erhöht. Zudem verschmutzt radioaktiver Müll das Meer und die Atmosphäre. Schon haben mehrere Studien eine erhöhte Inzidenz von Leukämie bei Kindern im Umkreis von La Hague gezeigt.

[Weiterlesen ...]

Lop Nor, China

Atomwaffentests

Die Wüste Lop Nor liegt im uigurischen Autonomen Gebiet Xinjiang und hat eine Größe von etwa 47.000 km². China detonierte hier 1964 seine erste Atombombe, ca. 265 km südwestlich der Provinzhauptstadt Ürümqi. In den darauf folgenden Jahren wurden 22 weitere überirdische sowie 22 unterirdische Tests durchgeführt. Foto: PD-USGov-NASAZwischen 1964 und 1996 führte die Volksrepublik China 45 Atombombenexplosionen im westchinesischen Lop Nor durch. Für die dort lebende ethnische Gruppe der Uiguren sind die durch radioaktiven Niederschlag herbeigeführten Krankheiten und Missbildungen zu einem relevanten Gesundheitsproblem geworden.

[Weiterlesen ...]

Majak/Kyschtym, Russland

Atomfabrik

Am Ufer des kontaminierten Flusses Tetscha grasen Kühe. Erst seit 2006 warnen Schilder vor der radioaktiven Verseuchung. Fotos: Ecodefense/Heinrich Boell Stiftung Russia/Slapovskaya/NikulinaDie russische Atomindustrieanlage in Majak kontaminierte durch eine Serie von Unfällen und radioaktiven Lecks mehr als 15.000 km2 mit hoch radioaktiven Abfallprodukten. Der Kyschtym-Unfall verseuchte 1957 eine große Fläche der östlichen Uralregion. Tausende Menschen mussten umgesiedelt werden. Bis heute zählt die betroffene Region zu den am stärksten kontaminierten Orten der Erde.

[Weiterlesen ...]

Mailuu-Suu, Kirgisistan

Uranbergbau

Das schlimmste Erbe aus der Sowjetzeit sind die vielen nicht gesicherten Lager von Uranabfällen an den steilen und tektonisch instabilen Berghängen oberhalb der Stadt. Nach einer im Oktober 2006 veröffentlichten Studie des Blacksmith Instituts ist Mailuu- Suu damit eine der zehn am schlimmsten verseuchten Gegenden der Welt. Erhebliche Investitionen sind notwendig, um diese Abraumhalden zu sichern. Foto: © Alimbek Tashtankulov/IRINDie ehemalige Uranbergbaustadt Mailuu-Suu ist berüchtigt für ungesicherte Uranabraumhalden und radioaktive Abwasserbecken an tektonisch instabilen Berghängen. Tausende Menschen sind bereits von der radioaktiven Verseuchung der umliegenden Flüsse betroffen und die hohe seismische Aktivität der Region droht ständig, mehr Atommüll in die Trinkwasserversorgung des Tals zu spülen.

[Weiterlesen ...]

Maralinga, Australien

Atomwaffentests

Ground Zero des Taranaki-Tests (1957) in Maralinga. 1967 wurde das Areal geschlossen. Das Gelände konnte trotz zweier Sanierungsoperationen nicht ausreichend dekontaminiert werden. Foto: News Ltd. – Sydney NSWZwischen 1955 und 1963 unternahm das Vereinte Königreich sieben große und Hunderte kleinerer Atomwaffentests im südaustralischen Maralinga. Das gesamte Gebiet wurde dadurch nachhaltig radioaktiv verseucht und viele Menschen hoher Strahlung ausgesetzt. Den Opfern wird bis heute die ihnen zustehende Anerkennung, medizinische Versorgung oder Entschädigung vorenthalten.

[Weiterlesen ...]

Mounana, Gabun

Uranbergbau

Überreste der Fabrik für die Herstellung von Urankonzentrat (Yellowcake) in Mounana. Ob die Sanierung des ehemaligen Betriebsgeländes fachgerecht durchgeführt wurde, ist fraglich. © Res GehrigerJahrzehntelang baute Frankreich im Dschungel von Gabun Uran ab, ohne sich dabei um Sicherheitsvorkehrungen zum Schutz von Umwelt und Bevölkerung zu kümmern. Minenarbeiter wurden hohen Strahlendosen ausgesetzt und Tausende Tonnen radioaktiv verseuchter Abbauprodukte gelangten in das empfindliche Ökosystem der benachbarten Flussgebiete. Die radioaktiven Hinterlassenschaften belasten weiterhin die Umwelt und schaden der Gesundheit der Anwohner.

[Weiterlesen ...]

Nagasaki, Japan

Atomwaffenangriff

Die Druckwelle der Atomexplosion machte die Stadt dem Erdboden gleich. Auf die Druckwelle folgte ein riesiger Feuerball, der innerhalb eines Radius von ca. einem Kilometer alles Leben auslöschte. Der von der Atomexplosion ausgelöste elektromagnetische Puls zerstörte zudem die Kommunikations- und Stromnetze der Stadt. Foto: NARAAm 9. August 1945 warfen die USA die Atombombe „Fat Man“ über der japanischen Stadt Nagasaki mit mehr als 240.000 Einwohnern ab. Die Explosion führte zum sofortigen Tod von etwa 22.000 Menschen. Diejenigen, die den Angriff überlebten, blieben ohne Hilfe zurück, weil Krankenhäuser und Infrastruktur zerstört worden waren. Mehr als 64.000 Menschen starben bis Jahresende durch die Folgen der Atombombe. Bis heute leiden viele Überlebende unter den Langzeitfolgen der Strahlung.

[Weiterlesen ...]

Nevada, USA

Atomwaffentests

18. Dezember 1970: Die unterirdische Detonation der Zehn-Kilotonnen-Bombe „Baneberry“ löste eine radioaktive Staubwolke aus, die etwa 247 PBq strahlender Partikel über dem Personal des Testgeländes niederregnen ließ. Der radioaktive Niederschlag erstreckte sich zusätzlich über Teile der Bundesstaaten Kalifornien, Idaho, Oregon und Washington. Foto: US Department of EnergyMehr als 1.000 Explosionen von Atomwaffen in den Jahren 1951 bis 1992 führten zur Freisetzung großer Mengen an Radioaktivität, die weite Teile der USA mit strahlenden Partikeln kontaminierten und beinahe die gesamte US-amerikanische Bevölkerung erreichten.

[Weiterlesen ...]

Nowaja Semlja, Russland

Atomwaffentests

Die radioaktive Kontamination von Flechten, dem Hauptbestandteil der Ernährung von Rentieren, kann schwerwiegende Folgen für die Menschen der Region haben, die auf die Rentiere als Nahrungsquelle angewiesen sind, wie die indigene Bevölkerung der Nenzen und Samen. Foto: © TOYOSAKI HiromitsuAb 1954 wurde die Insel Nowaja Semlja von der Sowjetunion zur Durchführung atmosphärischer und unterirdischer Atombombentests benutzt. Zusätzlich wurde die Umgebung der radioaktiv verseuchten Insel zum Friedhof für ausrangierte Nuklearwaffen und Atom-U-Boote, die das ökologische Desaster vervollständigten.

[Weiterlesen ...]

Olympic Dam, Australien

Uranbergbau

Die Western Mining Corporation begann erste Bohrungen in Roxby Downs im Jahr 1975 und förderte ab 1988 Kupfer, Gold, Silber und Uran. 2005 wurde die Mine durch die internationale Bergbaufi rma BHP Billiton übernommen. Durch Lecks in den Abraumbecken wurden einem IAEA-Bericht zufolge bereits mehr als fünf Millionen Kubikmeter radioaktiven Mülls in die Umwelt freigesetzt. Foto: © Jessie BoylanDie Uranmine in Olympic Dam stellt eine Gefahr für das Ökosystem in der Region und ein Gesundheitsrisiko für die Mitarbeiter und die umliegende Bevölkerung dar. Radioaktive Lecks der Abraumhalden und -becken kontaminieren die Umwelt. Besonders in Anbetracht der Pläne, die Mine in den kommenden Jahren auszubauen, ist es an der Zeit für umfassende Studien zu Auswirkungen auf Gesundheit und Umwelt.

[Weiterlesen ...]

Palomares, Spanien

Absturz eines Atomwaffenflugzeugs

 Trotz der initialen Dekontaminationsanstrengungen wird bis heute weiter radioaktives Material in der Nähe der Absturzstellen gefunden. Als 2006 Radioaktivität in Schnecken festgestellt wurde, ließ die Regierung Land enteignen und einzäunen. Foto: Envocare LimitedIm Januar 1966 schlugen vier Wasserstoffbomben in der Nähe der spanischen Stadt Palomares auf, nachdem eine B-52 der US-Luftwaffe in der Luft mit einem anderen Flugzeug zusammengestoßen war. Der nichtatomare Sprengstoff zweier Bomben detonierte und führte zur großflächigen Verbreitung von radioaktivem Niederschlag. Auch 40 Jahre nach dem Unglück findet man radioaktiv verseuchte Böden in der Nähe der Absturzstelle.

[Weiterlesen ...]

Radium Hill, Australien

Uranbergbau

Während der Uranabbau 1961 gestoppt wurde und seit 1998 auch kein zusätzlicher Atommüll in Radium Hill mehr eingelagert wurde, bleibt das gesamte Gelände eine ungesicherte radioaktive Gefahrenzone. Foto: South Australian Community History / creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/2.0In Australiens erster Uranmine in Radium Hill wurde zwischen 1906 und 1961 spaltbares Material für Forschung und Atomwaffen abgebaut. Aufgrund ihrer hohen Exposition mit Radongas entwickelten viele der Bergarbeiter Lungenkrebs. Ungesicherte Atommülldepots führten zudem zu einer radioaktiven Verseuchung der umliegenden Region.

[Weiterlesen ...]

Ranger, Australien

Uranbergbau

Radioaktiver Abraum wird in offenen Sammelbecken gelagert und enthält immer noch mehr als 80 % der ursprünglichen Radioaktivität des Uranerzes. Seit 1981 sind mehr als 120 Dammbrüche mit Austritten von radioaktiv verseuchtem Wasser in die Umgebung gezählt worden. Foto: Green MPs / creativecommons.org/licenses/by-nc-ndDie Ranger Uranmine ist ein großer Urantagebau inmitten des Weltkulturerbes des Kakadu Nationalparks. Zahlreiche Lecks und Unfälle haben in den vergangenen Jahren die Marschlandschaft des Parks radioaktiv verseucht. In der indigenen Bevölkerung der Mirarr Aborigines wurden bereits erhöhte Krebsraten gefunden. Weitergehende Studien wurden bislang jedoch nicht durchgeführt.

[Weiterlesen ...]

Reggane, Algerien

Atomwaffentests

Von 1960 bis 1961 wurden etwa 50 km südöstlich der Stadt Reggane mitten in der Sahara vier oberirdische französische Atomwaffentests durchgeführt, bevor aufgrund öffentlicher Proteste, die Atomwaffentests nur noch unterirdisch in den algerischen Bergen bei In Ekker stattfanden. Foto: AFPIn den Jahren 1960 und 1961 führte das französische Militär in der Nähe von Reggane vier oberirdische Atomwaffentests durch. Die Folge war eine weiträumige Kontamination der Sahara mit Plutonium. Soldaten, Arbeiter und lokale Tuareg Stämme waren dem radioaktiven Fallout ausgesetzt und leiden seitdem unter gesundheitlichen Langzeitfolgen wie Krebserkrankungen, Unfruchtbarkeit und genetischen Mutationen.

[Weiterlesen ...]

Rössing, Namibia

Uranbergbau

Der weltweit größte Urantagebau in Rössing, Namibia wurde 1976 in Betrieb genommen und wird von der internationalen Bergbaufirma Rio Tinto betrieben. Etwa zwei bis fünf Tonnen Roh-Erz müssen verarbeitet werden, um ein einziges Kilogramm Uranoxid herzustellen. Was übrig bleibt, wird als radioaktiver Abraum in der Nähe der Mine gelagert. Foto: Ikiwaner / GNU Free Documentation LicenseDer Urantagebau in Rössing gibt seit mehr als 30 Jahren Anlass zur Sorge. Die unsicheren und menschenunwürdigen Arbeitsbedingungen der Minenarbeiter, radioaktive Lecks und die Kontamination der Umwelt durch ungesicherte Abraumhalden – sie alle schaden der Gesundheit der örtlichen Bevölkerung.

[Weiterlesen ...]

Saskatchewan, Kanada

Uranbergbau

Die Uranmine McArthur River in der Provinz Saskatchewan ist der weltgrößte Produzent von Uran. Die Eigentümer der Mine sind die Unternehmen Cameco und AREVA. Foto: Turgan at English Wikipedia / creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0In Saskatchewan werden etwa 25 % des weltweit abgebauten Urans gewonnen. Die dabei anfallenden radioaktiven Abfälle verseuchen nicht nur das Land der dort lebenden indigenen Völker, sondern stellen eine Gesundheitsgefahr für die gesamte Bevölkerung dar und bilden ein atomares Erbe für zukünftige Generationen. Auch die Bergarbeiter selbst sind von strahleninduzierten Krankheiten betroffen.

[Weiterlesen ...]

Semipalatinsk, Kasachstan

Atomwaffentests

Ein Krater auf dem ehemaligen sowjetischen Atomtestgelände Semipalatinsk in der kasachischen Steppe. Nach der Unabhängigkeit Kasachstans im Jahre 1991 ließ die kasachische Regierung das Testgelände schließen und verschrottete das viertgrößte Atomwaffenarsenal der Welt, welches Kasachstan als Erbe der UdSSR übernommen hatte. Foto: CTBTO Preparatory CommissionDie Geschichte des sowjetischen Atomwaffentestgeländes in Semipalatinsk ist eine Mahnung, wie angebliche „nationale Sicherheitsinteressen“ dazu benutzt werden können, die Bevölkerung bewusst zu täuschen und die Gesundheit der Menschen für viele zukünftige Generationen zu gefährden. Genau dies geschah in Semipalatinsk, wo die örtliche Bevölkerung durch Atomexplosionen wissentlich über mehrere Jahrzehnte großen Mengen an Radioaktivität ausgesetzt wurde.

[Weiterlesen ...]

Sequoyah und Watts Bar, USA

Unfall in einem Atomkraftwerk

Das Atomkraftwerk Watts Bar am Tennessee River. In diesem „zivilen“ Atomkraftwerk wird neben Strom auch Tritium produziert, ein wichtiger Bestandteil von Atomwaffen. Dies ist nur eines von vielen Beispielen, wie zivile Atomkraftwerke genutzt werden, um Material für militärische Zwecke zu produzieren. Foto: TVA Web Team / creativecommons.org/licenses/by/2.0Die benachbarten Atomkraftwerke Sequoyah und Watts Bar stehen in dieser Ausstellung stellvertretend für alle zivilen Atomkraftwerke, die auch ohne massive Katastrophen durch ständige radioaktive Lecks und Fehlfunktionen eine gesundheitliche Gefahr darstellen. Beide Kraftwerke stehen, ähnlich wie das AKW Fukushima, in einer Erdbebenregion. Zudem produziert Watts Bar als ziviles Atomkraftwerk nebenbei Tritium für das US-amerikanische Atomwaffenprogramm.

[Weiterlesen ...]

Shiprock/Tsé Bit’ A’í, USA

Uranbergbau

Auf dem Gelände einer ehemaligen Uranmine. Der Abbau von Uran wurde in Shiprock zwar in den 1970er Jahren eingestellt, jedoch wurden weder die über 200 verlassenen Minen in der Region adäquat versiegelt, noch die riesigen Mengen an radioaktivem Abraum gegen Witterung und Erdrutsche gesichert. Foto: Manuel QuinonesRund um die Uranminen von Shiprock leben die Stämme der Navajo Gemeinde. Sie leiden bis heute unter den gesundheitlichen Folgen und den Auswirkungen der Umweltzerstörung, welche die Minen auch nach ihrer Schließung verursachen. Dennoch gibt es schon Stimmen, die die Wiedereröffnung der Minen fordern, um noch mehr Atomsprengköpfe und -kraftwerke bauen zu können.

[Weiterlesen ...]

Spokane Reservat, USA

Uranbergbau

In der „Midnite-Mine“, der einzigen Tagebau-Mine im Nordwesten der USA, wurde bis 1981 spaltbares Material für Atomwaffen gefördert. Nach Schließung der Uranmine dauerte es 30 Jahre, bis ein Sanierungsplan erarbeitet wurde. Foto: © Jed ConklinDas Reservat der Spokane wurde über Jahrzehnte durch Uranbergbau verseucht und die Bewohner erhöhten Mengen von Radioaktivität ausgesetzt. Wie in anderen Reservaten der USA mit Uranminen wurden keine Studien durchgeführt, die die gesundheitlichen Folgen für die Lokalbevölkerung untersuchen.

[Weiterlesen ...]

Têwo/Diebu, China

Uranbergbau

Die „Mine 792“. Aufgrund staatlicher Zensur ist es schwierig zu erfahren, was genau in der Minenregion stattfi ndet. Tibetische Flüchtlinge aus der Region berichten aber über eine ungewöhnlich hohe Anzahl von Fehlgeburten und Missbildungen und über 50 Todesfälle durch mysteriöse Krankheiten in der Umgebung der Uranmine, vermutlich durch verseuchtes Trinkwasser.Die „Mine 792“ produziert seit 1967 Uran für chinesische Atomwaffen und Kraftwerke. Berichte über radioaktive Verseuchung der umliegenden Region und Sicherheitsmängel, welche die Gesundheit der Minenarbeiter und der lokalen Bevölkerung gefährden, wurden von offiziellen Stellen unterdrückt und ignoriert.

[Weiterlesen ...]

Three Mile Island, USA

Unfall in einem Atomkraftwerk

Die Gemeinde Goldsboro am Susquehanna Fluss, im Hintergrund das Atomkraftwerk Three Mile Island (April 1979). Bis heute gibt es wenig unabhängige wissenschaftliche Forschung zu den Gesundheitsfolgen der freigesetzten Radioaktivität. Foto: NARADas bekannteste Atomunglück in der Geschichte der USA ereignete sich im März 1979 im Atomkraftwerk Three Mile Island. Funktionsausfälle der Anlagenteile, konstruktionsbezogene Probleme und menschliches Versagen führten zu einer partiellen Kernschmelze und somit zur Freisetzung enormer Mengen von Radioaktivität. Bis heute verhindert effektive Lobbyarbeit der Atomindustrie eine aussagekräftige wissenschaftliche Analyse der Folgen für Umwelt und Gesundheit.

[Weiterlesen ...]

Thule, Grönland

Absturz eines Atomwaffenflugzeugs

US-Luftwaffenbasis Thule auf Grönland. Am 21. Januar 1968 stürzte ein US-amerikanischer B-52-Bomber, beladen mit vier Wasserstoffbomben, etwa 13 km südlich der Basis ab. Durch glückliche Fügung kam es nicht zu einer atomaren Kettenreaktion, dennoch kam es zur großfl ächigen radioaktiven Verseuchung des umliegenden Geländes. Foto: TSGT Lee E. Schading / U.S. Air ForceDer Absturz eines mit Atomwaffen bestückten B-52 Bombers der US Air Force über Grönland verseuchte große Landflächen und die umliegenden Gewässer mit radioaktivem Plutonium. Anwohner sowie Rettungs- und Dekontaminationsmannschaften wurden hohen Strahlendosen ausgesetzt.

[Weiterlesen ...]

Tokai-mura, Japan

Atomfabrik

Luftbild der Anlage von 1974. 1956 entstand hier das japanische Atomenergie-Forschungsinstitut, gefolgt von Fabriken zur Herstellung von atomarem Brennstoff, Anlagen zur Wiederaufbereitung von Brennelementen und Japans erstem Atomkraftwerk. Heute stehen in Tokai-mura insgesamt 15 Atomanlagen. Foto: National Land Image Information (Color Aerial Photographs), Ministry of Land, Infrastructure, Transport and TourismBei einem Atomunfall in der Wiederaufbereitungsanlage von Tokai-mura im Jahr 1999 wurden 667 Personen verstrahlt. Zwei von ihnen starben kurze Zeit später infolge akuter Strahlenschäden. Der Unfall von Tokai-mura war vor Fukushima die größte Katastrophe der japanischen Atomindustrie und zeigte schon damals die Gefahren auf, die in jedem Schritt der atomaren Kette stecken.

[Weiterlesen ...]

Tomsk-7/Sewersk, Russland

Atomfabrik

Bis in die 1990er Jahre beheimatete die westsibirische Stadt Tomsk-7, heute bekannt unter dem Namen Sewersk, mehrere Anlagen zur Urananreicherung und Herstellung von Plutonium für russische Atombomben und zivile Atomreaktoren. Am 6. April 1993 ereignete sich in Tomsk-7 einer der folgenschwersten Unfälle der russischen Atomindustrie. Foto: GlobalSecurity.orgDie Explosion der Atomanlage in Tomsk-7 führte zur radioaktiven Verseuchung einer Fläche von ca. 120 km², setzte Zehntausende Menschen einer erhöhten Strahlenbelastung aus und kontaminierte Luft, Wasser und Böden für viele Generationen. Diese Katastrophe ist vermutlich der folgenschwerste russische Atomunfall nach Tschernobyl und Majak.

[Weiterlesen ...]

Tschernobyl, Ukraine

Super-GAU in einem Atomkraftwerk

Der Katastrophen-Reaktor Nr. 4. Am 26. April 1986 wurde das 1.000 Tonnen schwere Dach durch die gewaltige Explosion angehoben, und das grafithaltige Inventar fing Feuer. Eine Wolke mit radioaktivem Rauch zog über weite Teile Ost- und Mitteleuropas. Foto: The Bellona Foundation / creativecommons.org/licenses/by-nc-sa/2.0Die Kernschmelze von Tschernobyl im April 1986 stellt den mit Abstand größten Unfall in der Geschichte der zivilen Atomwirtschaft dar. Ganze Landstriche wurden verseucht und für Generationen unbewohnbar gemacht. Der radioaktive Niederschlag führte zu Zehntausenden von Krebserkrankungen, Todesfällen, Fehlgeburten und Missbildungen – nicht nur in der ehemaligen Sowjetunion.

[Weiterlesen ...]

Windscale/Sellafield, Großbritannien

Atomfabrik

1946 begann die britische Regierung in der Nähe des nordenglischen Städtchens Sellafield mit dem Bau der ersten Reaktoren für die Produktion von waffenfähigem Plutonium – die Geburtsstunde der Atomanlage „Windscale“. Durch zahllose Störfälle geriet Windscale immer mehr in Verruf. Um die öffentliche Wahrnehmung zu verbessern, wurde die Anlage später in „Sellafield“ umbenannt. Foto: tim_d / creativecommons.org/licenses/by-nc-sa/2.0Die größte zivile und militärische Atomanlage Europas steht in Sellafield. Während hier in der Vergangenheit Plutonium für das britische Atomwaffenprogramm produziert wurde, dient der Standort heute als Wiederaufbereitungsanlage für Atommüll. Der Großbrand von 1957 sowie zahlreiche radioaktive Lecks kontaminierten die Umwelt und setzten die Bevölkerung erhöhten Strahlenwerten aus.

[Weiterlesen ...]

Wismut-Region, Deutschland

Uranbergbau

Ein Hauer bohrt eine erzführende Schicht an. Ein effektiver Schutz der Arbeiter vor radioaktivem Staub und Gas bestand vor allem während der ersten Jahre der Wismut nicht. Foto: Andreas KöhlerIm sächsischen Erzgebirge und in Ostthüringen wurde von der Sowjetisch-Deutschen Aktiengesellschaft Wismut zwischen 1946 und 1990 Uranerz gefördert. Viele Tausende Arbeiter und Bewohner der Region leiden bis heute an strahleninduzierten Erkrankungen wie Lungenkrebs.

[Weiterlesen ...]

Witwatersrand, Südafrika

Uranbergbau

Die Untertagemine Ezulwini befi ndet sich etwa 40 Kilometer von Johannesburg am Rande der Stadt Westonaria. Hier werden Gold und Uran gefördert. Trotz der ökologischen Zerstörung durch Abraum und radioaktive Verseuchung betreiben viele Unternehmen ihre Minen weiter oder und bauen sie sogar aus. Foto: © First UraniumFehlende Kontrollen und Sicherheitsstandards haben dazu geführt, dass radioaktiver Abraum und kontaminiertes Abwasser der Uranminen die Umwelt im Tal von Witwatersrand nachhaltig schädigen und auch für die Bewohner der Region ein ernsthaftes gesundheitliches Risiko darstellen. Gleichzeitig ist der Uranbergbau in Südafrika ein weiteres Beispiel für die Verquickung ziviler und militärischer Atomprogramme und für das unkontrollierbare Proliferationsrisiko der Atomenergie.

[Weiterlesen ...]

Hibakusha Weltweit Interaktive Weltkarte


Eine interaktive Karte zu den Gesundheits- und Umweltfolgen der nuklearen Kette

Flickr-Galerie zur Ausstellung

Alle Orte

Alamogordo (USA)
Amchitka (USA)
Arlit und Akokan (Niger)
Basra (Irak)
Bikini (Pikinni) und Eniwetok (Āne-wātak) (Marshallinseln)
Black Hills/Paha Sapa (USA)
Chasma Bucht (Russland)
Church Rock/Kinłitsosinil (USA)
Elliot Lake (Kanada)
Emu Field (Australien)
Ezeiza (Argentinien)
Falludscha (Irak)
Fangataufa und Moruroa (Französisch-Polynesien)
Fukushima (Japan)
Goiânia (Brasilien)
Hanford (USA)
Hiroshima (Japan)
In Ekker (Algerien)
Jáchymov (Tschechische Republik)
Jadugoda (Indien)
Kiritimati und Malden (Kiribati)
La Hague (Frankreich)
Lop Nor (China)
Mailuu-Suu (Kirgisistan)
Majak (Russland)
Maralinga (Australien)
Mounana (Gabun)
Nagasaki (Japan)
Nevada (USA)
Nowaja Semlja (Russland)
Olympic Dam (Australien)
Palomares (Spanien)
Radium Hill (Australien)
Ranger Mine (Australien)
Reggane (Algerien)
Rössing (Namibia)
Saskatchewan (Kanada)
Semipalatinsk (Kasachstan)
Sellafield/Windscale (Großbritannien)
Sequoyah and Watts Bar (USA)
Shiprock/Tsé Bit'a'í (USA)
Spokane Reservation (USA)
Têwo/Diebu (China)
Three Mile Island (USA)
Thule (Grönland)
Tōkai-mura (Japan)
Tomsk-7/Sewersk (Russland)
Tschernobyl (Ukraine)
Wismut-Region (Deutschland)
Witwatersrand (Südafrika)