Die Olympischen Spiele in Japan werden aufgrund der Corona-Pandemie auf nächstes Jahr verschoben. Lange hatten die japanische Regierung und das IOC unbeirrt an der Austragung der Spiele festgehalten. Die Kampagne „Tokyo 2020 - The Radioactive Olympics“ werden wir nun bis zu den Spielen im nächsten Jahr fortsetzen. Wir sagen auch 2021 Nein zu dem Versuch, mit den Olympischen Spielen der Weltöffentlichkeit Normalität in den verstrahlten Gebieten vorzuspielen. Wir führen unsere Petition fort und bitten weiter um Ihre Unterschrift unter unseren Appell „Keine olympischen Wettbewerbe in Fukushima!“
Hintergrundinformationen:
Die ökologischen und sozialen Folgen sind in Japan weithin sichtbar: Entwurzelte Familien, ausgestorbene Evakuierungszonen, hunderttausende Säcke mit verstrahlter Erde, verseuchte Wälder, Flüsse und Seen. Es herrscht weiterhin keine Normalität in Japan.
Die havarierten Reaktoren sind noch längst nicht außer Gefahr. Von ihnen geht eine anhaltende Strahlenbelastung aus; jeden Tag nimmt die radioaktive Kontamination von Meer, Luft und Boden zu. Große Mengen an radioaktivem Material befinden sich weiterhin in den havarierten Reaktorgebäuden, während auf dem Kraftwerksgelände radioaktive Materialien unter freiem Himmel gelagert werden. Dieser Zustand stellt im Fall eines erneuten Erdbebens eine große Gefahr für Mensch und Umwelt dar. Die Atomkatastrophe dauert an. Es gibt keine Entwarnung.
Anlässlich der Olympischen Spiele in Japan organisiert die deutsche IPPNW eine internationale Kampagne. Wir sorgen uns um die gesundheitlichen Folgen der radioaktiven Kontamination. Dies gilt insbesondere für Menschen mit erhöhter Strahlensensibilität, für Schwangere und Kinder.
Nach Schätzung der japanischen Regierung werden die Olympischen Spiele am Ende mehr als 12 Milliarden € kosten. Gleichzeitig droht die japanische Regierung damit, die Unterstützungsleistungen für alle nicht rückkehrwilligen Evakuierten zu streichen.
Internationale Regelungen sehen vor, dass die Bevölkerung nach einem Atomunfall lediglich 1 mSv zusätzlicher Strahlung pro Jahr ausgesetzt werden darf. In den rückbesiedelten Gebieten in Fukushima wird der Bevölkerung jedoch eine Strahlendosis zugemutet, die bis zu 20 Mal höher liegt (bis 20 mSv). Selbst Ortschaften, die bereits dekontaminiert wurden, können durch Wind und Wetter jederzeit erneut verstrahlt werden, denn Wälder und Berge stellen ein Reservoir dar.
Die Kampagne soll thematisieren, dass es weiterhin weltweit kein Endlager gibt, in dem die giftigen Hinterlassenschaften der Atomindustrie angemessen sicher verwahrt werden können.
Die mediale Aufmerksamkeit der Olympischen Spiele soll genutzt werden, um Initiativen zum Atomausstieg in Japan zu unterstützen und die weltweite Energiewende zu propagieren: weg von fossilen und nuklearen Brennstoffen und hin zu erneuerbaren Energien.
Ziel ist es, eine erhöhte Aufmerksamkeit dafür zu erreichen, wie politische Repräsentanten in aller Welt in den militärisch-industriellen Komplex verstrickt sind.
Die IPPNW sagt Nein zu dem Versuch der Japanischen Regierung, der Weltöffentlichkeit Normalität in den verstrahlten Gebieten vorzuspielen.
Interessierte Privatpersonen und Organisationen können sich olympia2020[at]ippnw.de beim Organisationsteam melden.
Unterschreiben Sie hier unsere Petition!
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